Modul VI der GARTENSCHULE
Noch vor weniger als hundert Jahren war es auf dem Land ganz selbstverständlich, Wildkräuter und Wildfrüchte in die Ernährung zu integrieren. Sie wuchsen am Dorfplatz, an den Äckern oder Waldrändern und wurden als vitaminreiche und noch dazu kostenlose Bereicherung der Küche sehr geschätzt.
Heilpflanzen für die Hausapotheke zu kennen und Heilanwendungen für die Familie herstellen zu können, war auf dem Land unabdingbar, denn Ärzte waren rar und teuer und die Wege weit. Insbesondere die Frauen hatten diesbezüglich großes Wissen und gaben es an ihre Kinder und Enkel weiter.
Leider ist spätestens nach dem Ende des zweiten Weltkrieges das uralte Wissen Stück für Stück verloren gegangen. Kaum jemand – selbst in den Dörfern – kennt heute mehr als 3 Wildpflanzen, die man essen kann, und weiß um den großen Schatz der einheimischen Heilpflanzen.
Dazu kommt, dass man in der freien Natur kaum noch Heil- und Wildpflanzen findet und wenn doch, sich oftmals nicht sicher sein kann, ob man sie auch wirklich gefahrlos nutzen kann. Der großflächige Kunstdünger- und Pestizideinsatz und die Zerstörung der vielfältigen und kleinteiligen Landschaft schränkt das Sammeln immer mehr ein oder macht es gar unmöglich.
Deshalb gilt es wieder einmal mehr, aus der Not eine Tugend zu machen. Wenn es nicht mehr möglich ist, sammeln zu gehen, sollten wir die „Wilden“ und „Heilsamen“ zurück in unsere Gärten holen. Dies passt hervorragend zu dem überaus wichtigen Anliegen, unsere Gärten wieder naturnaher zu gestalten und vielfältige Lebensräume anzulegen. Denn insbesondere unsere einheimischen Wild- und Heilpflanzen tun nicht nur uns gut, sondern sind wichtige Nahrungsquellen, Nistplätze und Rückzugsorte für unsere stark bedrohten Insekten, Vögel, Amphibien, Reptilien und Kleinsäuger.
In diesem Tagesworkshop lernen Sie, wie Sie Heil- und Wildpflanzen im Garten standortgerecht ansiedeln und vermehren können. Wir werden mittags gemeinsam verschiedene Gerichte mit Wildpflanzen zubereiten und am Nachmittag mehrere Heilanwendungen für die Hausapotheke zum Mitnehmen herstellen.
Gärtnerin, Kräuterpädagogin, Gartentherapeutin
Telefon 034921 60325
info@misch-kultur.de
Referenten: Claudia Paula Passin
Wann? Sonntag, 16. Mai, 9 bis 16 Uhr
Wo? 06901 Kemberg / OT Gniest, Seminarhaus des mischKultur e.V., Heidestr. 29
Kosten: 60 € pro Person. Darin enthalten sind das Mittagessen, Tee und Kaffee, ein umfangreiches Skript sowie alle Unterrichtsmaterialien.